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FRONLEICHNAM

Hochfest Fronleichnam – Ursprung und Bedeutung

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ Mit diesen Worten beginnt das Johannes-Evangelium zum Hochfest „Fronleichnam“, bei dem die Verehrung und Anbetung des in der gewandelten Hostie gegenwärtigen Herrn im Mittelpunkt steht. Der für heutige Ohren ungewöhnlich klingende Name des am Donnerstag nach Dreifaltigkeit zu begehenden Festes setzt sich aus den mittelhochdeutschen Wörtern vron (Herr) und lichnam (lebendiger Leib) zusammen und entspricht somit dem bis 1969 geltenden lateinischen Festtitel „Festum Sanctissimi Corporis Christi“. Übrigens leitet sich auch der Name des Ortes Frauenhofen vom mittelhochdeutschen vronhove (Herrnhof) ab und hat nichts mit Frauen zu tun, aber das nur nebenbei. Im Zuge des II. Vatikanums wurde der Festtitel erweitert, so daß er das Sakrament nun in seiner Vollgestalt nennt: Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Die Ursprünge der anbetenden Verehrung des im Sakrament gegenwärtigen Herrn sind zu Beginn des 13. Jhs. auf dem Gebiet des heutigen Belgien zu suchen, wo in der Diözese Lüttich erstmals 1246 Fronleichnam als kirchliches Fest eingeführt wurde und als Reaktion auf eucharistische Irrlehren zu verstehen ist. Unter Papst Urban IV., ursprünglich Lütticher Archidiakon, wurde das Fest 1264 für die ganze lateinische Kirche vorgeschrieben. Seit dem 14. Jh. etablierte sich der Brauch, das „höchste Gut“ als segenbringendes Heiltum sichtbar in der Monstranz vor der Fronleichnamsmesse umzutragen. Aus dem Umgang in Kirchennähe entwickelten sich ausgedehnte Prozessionen höchster Feierlichkeit mit Sängergruppen, Instrumentalmusik, Fahnen, Zunftinsignien und dem Traghimmel über dem Allerheiligsten, wobei sich die Räte, Zünfte und Bruderschaften um die Förderung der Prozessionen sorgten.                                                                             GM