Loading...

Gedanken zur Karwoche und zu Ostern

Zwischen Palmsonntag und Karfreitag liegt nicht einmal eine Woche.

Unter Hosiannah Rufen zieht Jesus in Jerusalem ein. Auf einem Esel, nicht auf einem Pferd. Jesus kommt nicht als König. Doch die Begeisterung des Volkes ist laut. Falsche Hoffnungen, große Erwartungen? Das Volk erwartet Befreiung aus der Herrschaft der Römer. Jesus bringt Erlösung auf andere Art. Das verstehen sie nicht.

Nach einigen Tagen das Paschamahl mit den engsten Freunden und Mitarbeitern, darunter der Verräter. Jesus wäscht ihnen die Füße, zeigt ihnen was Demut ist. Es ist ein Zeichen der Liebe und die Aufforderung, dient und helft einander, wenn ich nicht mehr unter euch bin. In den dunkelsten Stunden vor seinem Tod am Ölberg – schlafen die Jünger. Ein Wechselbad der Gefühle, selbst für einen Gottessohn. Dann das Gespräch mit Gott, seinem Vater. Muss es sein, lieber Vater? Dein Wille geschehe! Ein Wort, bei dem wir uns manchmal schwer tun.

Der Verrat durch einen Freund. Verleugnung durch Petrus „den Fels“, aber auch seine Reue.

KARA – heißt Trauer – Klage

KARWOCHE  -  das Leiden

Jesus entspricht nicht den Vorstellungen des Volkes, er erfüllt nicht die Wünsche, die Erwartungen, nämlich ihnen die Sorgen und Ängste des Alltags zu nehmen und sie von der Römerherrschaft zu befreien. Durch seine Auftritte und seine neue Lehre hat er auch unter den Hohenpriestern und Schriftgelehrten keine Freunde.  Also muss er sterben.

Der Prozess geschieht zum Teil aus Feigheit und Gleichgültigkeit der Verantwortlichen und zum Teil aus dem Geschrei des Volkes „Kreuzige ihn“.

Welche Menschen haben geschrien? Nur der Pöbel? Menschen, die vom allgemeinen Geschrei angesteckt wurden und sich selber keinerlei Gedanken gemacht haben? Waren Menschen dabei, die am Palmsonntag Hosiannah geschrien haben? Oder waren sogar Menschen dabei, die er geheilt hatte? Kaum vorstellbar und doch sind Menschen bei Gefühlen unberechenbar.

Jesus wird gefoltert, verhöhnt, geschlagen, er trägt sein Kreuz bis zur Schädelhöhe. Dort kreuzigen sie ihn zwischen zwei Verbrechern. Einer davon bekehrt sich noch am Kreuz.

Eine Kreuzigung ist keine schöne Sache. Viele Schmerzen, viel Blut und der Tod tritt nicht sofort ein.

Jesus spricht noch bevor er nach qualvollen Stunden stirbt den Satz: „Vater in deine Hände lege ich meinen Geist“.

Von der sechsten bis zur neunten Stunde war es finster im ganzen Land, die Erde bebte und der Vorhang des Tempels zerriss.  Nach diesen Ereignissen bekehrten sich noch einige Soldaten.

Jesus hast du das verdient? Was hast du falsch gemacht?

Du hast die Botschaft der Liebe unter die Menschen gebracht, du hast ihnen zugehört, hast ihre Sorgen ernst genommen, hattest Mitleid mit ihnen! Du hast sie geheilt, aber du warst nicht „angepasst“.

Du bist auferstanden, Jesus, so wie du es angekündigt hast – es gibt dafür ganz sichere Hinweise – und du bist nach deiner Auferstehung noch verschiedenen Menschen erschienen.

Durch dein Leiden, Sterben und durch deine Auferstehung hast du uns das Leben nach dem Tod erwirkt. Danke Herr Jesus!

Wir schließen uns der Bitte der Emmausjünger an: „Herr bleibe bei uns!“ 

Begleite uns auf unseren Wegen, bleibe bei allen, die in der Dunkelheit leben müssen, sei bei den Trauernden und Einsamen, sei bei den Kranken und Sterbenden.

Lass uns spüren, dass du da bist, mitten unter uns. Sei bei den Fragenden und Suchenden, bei den Zweiflern und bei den Unschlüssigen.

Danke Herr Jesus, dass du uns verstehst, dass du Mitleid mit uns hast  und uns liebst.